MFA Ausbildung: Ablauf, Abschlussprüfung & Perspektiven

Inhaltsverzeichnis

MFA Ausbildung

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist eine der wichtigsten Ausbildungen im Gesundheitswesen. Medizinische Fachangestellte unterstützen Ärztinnen und Ärzte in Praxen, Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen und sorgen für den reibungslosen Ablauf des Praxisalltags. Sie sind die erste Anlaufstelle für Patienten, organisieren Termine, assistieren bei medizinischen Eingriffen und führen administrative Tätigkeiten durch. In diesem Beitrag geben wir dir einen detaillierten Einblick in den Ablauf der MFA Ausbildung, die Prüfungen und die Perspektiven nach dem erfolgreichen Abschluss.

Voraussetzungen und Beginn der Ausbildung

Die Ausbildung zur MFA ist eine duale Ausbildung, die in der Regel drei Jahre dauert. Dual bedeutet, dass du sowohl in der Berufsschule als auch in der Praxis lernst. Voraussetzung für den Ausbildungsbeginn als MFA ist in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss (z.B. Realschulabschluss), jedoch kann auch mit einem Hauptschulabschluss oder einem höheren Abschluss die MFA Ausbildung begonnen werden.

Wichtige persönliche Voraussetzungen sind zudem:

  • Interesse an medizinischen Themen
  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Organisationstalent und Zuverlässigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen

Der Ablauf der MFA Ausbildung: Ein Leitfaden

Die Ausbildung gliedert sich in zwei große Bereiche: die theoretische Ausbildung in der Berufsschule und die praktische Ausbildung in einer Arztpraxis oder einer medizinischen Einrichtung. Diese beiden Ausbildungsstätten vermitteln dir die fachlichen und praktischen Fähigkeiten, die du als medizinische/r Fachangestellte/r benötigst.

Theorie in der Berufsschule

In der Berufsschule lernst du alle theoretischen Grundlagen, die du für den Beruf benötigst. Die Fächer umfassen unter anderem:

  • Anatomie und Physiologie: Ein tiefes Verständnis des menschlichen Körpers und seiner Funktionen ist grundlegend für die Arbeit als MFA.
  • Medizinische Terminologie: Du lernst die Fachbegriffe, die im medizinischen Alltag verwendet werden.
  • Hygiene und Infektionsschutz: Kenntnisse über Hygienevorschriften und Maßnahmen zur Verhütung von Infektionen sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung.
  • Verwaltungs- und Abrechnungswesen: Als MFA wirst du auch in administrative Aufgaben eingebunden, wie die Abrechnung von Leistungen mit Krankenkassen.

Praxis in der medizinischen Einrichtung

In der Arztpraxis oder Klinik wendest du das theoretisch Erlernte direkt an. Zu deinen Aufgaben gehören:

  • Patientenannahme und Terminmanagement
  • Vorbereitung und Assistenz bei ärztlichen Untersuchungen und Eingriffen
  • Durchführung von Labortests, Blutentnahmen und Verbandwechseln
  • Dokumentation von Patientendaten und Verwaltung von Patientenakten

Die Praxisanleiterin oder der Praxisanleiter unterstützt dich dabei, dein Wissen und deine Fertigkeiten in der Praxis zu vertiefen. Du wirst schrittweise an die Aufgaben herangeführt und übernimmst nach und nach mehr Verantwortung in deinem Beruf.

Die Zwischenprüfung in der MFA Ausbildung

Etwa zur Mitte der MFA Ausbildung, nach 18 Monaten, findet die MFA Zwischenprüfung statt. Diese Prüfung dient dazu, den Ausbildungsstand zu überprüfen und eventuelle Schwächen frühzeitig zu erkennen, sodass in der verbleibenden Ausbildungszeit gezielt darauf eingegangen werden kann.

Die Zwischenprüfung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. In der schriftlichen Prüfung werden Themen wie:

  • Patientenempfang und -verwaltung,
  • Durchführung medizinischer Maßnahmen und
  • Abrechnung medizinischer Leistungen behandelt.

Die Zwischenprüfung hat keine Auswirkungen auf das spätere Abschlusszeugnis, ist jedoch Voraussetzung, um zur Abschlussprüfung zugelassen zu werden.

Die Abschlussprüfung in der MFA Ausbildung

Am Ende der dreijährigen Ausbildung steht die Abschlussprüfung, die den Übergang ins Berufsleben markiert. Diese Prüfung ist in zwei Teile gegliedert: eine schriftliche und eine praktische Prüfung.

Die schriftliche MFA Abschlussprüfung

In der schriftlichen Prüfung werden die wesentlichen theoretischen Inhalte der Ausbildung abgefragt. Du wirst in den Bereichen:

  • Behandlungsassistenz,
  • Patientenbetreuung,
  • Verwaltung und Abrechnung sowie
  • Medizinische Grundlagen geprüft.

Die Prüfung besteht aus Multiple-Choice-Fragen sowie offenen Aufgaben, bei denen du dein Wissen ausführlich unter Beweis stellen musst.

Wir haben übrigens auch noch eine Infoseite speziell zur MFA Abschlussprüfung. Dort findest du eine genaue Auflistung der Prüfungsthemen sowie einen kostenfreien Kurztest und weitere Übungsmaterialien.

Die praktische MFA Abschlussprüfung

Die praktische Prüfung ist der wichtigste Teil der Abschlussprüfung. Hier musst du zeigen, dass du in der Lage bist, das erlernte Wissen in der Praxis umzusetzen. Typische Aufgaben sind:

  • Vor- und Nachbereitung von Untersuchungen,
  • Durchführung von Blutentnahmen oder Verbandswechseln und
  • die Anwendung von Hygienerichtlinien.

Außerdem musst du in der praktischen Prüfung nachweisen, dass du gut mit Patientinnen und Patienten umgehen kannst, indem du auf Fragen eingehst und die notwendige Empathie zeigst.

Perspektiven nach der Ausbildung

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zur MFA eröffnen sich dir vielfältige Karrieremöglichkeiten. Viele MFA bleiben nach der Ausbildung in der Praxis oder Klinik, in der sie ausgebildet wurden. Du hast aber auch die Möglichkeit, dich auf andere medizinische Bereiche zu spezialisieren.

Berufseinstieg und Spezialisierungen

Als ausgebildete MFA kannst du in vielen verschiedenen Einrichtungen arbeiten, darunter:

  • Arztpraxen (z.B. Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Dermatologie)
  • Krankenhäuser und Kliniken
  • Fachärztliche Praxen (z.B. Kardiologie, Orthopädie)
  • Gesundheitsämter oder Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes

Es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, die dir helfen können, dich zu spezialisieren und deine Karriere voranzutreiben. Beliebte Weiterbildungen sind:

  • Praxismanager/in: Mit einer Weiterbildung zur Praxismanagerin oder zum Praxismanager übernimmst du Führungsverantwortung und bist für die Organisation und Leitung der Praxis verantwortlich.
  • Fachwirt/in im Gesundheitswesen: Mit dieser Weiterbildung erweiterst du dein Wissen im Bereich Management und Verwaltung und kannst in leitenden Positionen im Gesundheitswesen arbeiten.

Weiterbildung und Studium

Neben diesen Spezialisierungen kannst du auch ein Studium anstreben, beispielsweise im Bereich Gesundheitsmanagement, Pflegewissenschaften oder Medizinpädagogik. Einige Hochschulen bieten spezielle Studiengänge für medizinische Fachkräfte an, die bereits eine Berufsausbildung absolviert haben.

Fazit

Die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist eine anspruchsvolle, aber vielseitige Ausbildung mit guten Perspektiven im Gesundheitswesen. Mit deinem Abschluss hast du nicht nur die Möglichkeit, direkt ins Berufsleben einzusteigen, sondern auch zahlreiche Chancen zur Weiterbildung und Spezialisierung. Wenn du Interesse an Medizin, Freude am Umgang mit Menschen und Organisationstalent hast, ist die Ausbildung zur MFA der richtige Weg für dich.

Du bist auf der Suche nach einem MFA Ausbildungsplatz in deiner Nähe? Dann schau dich doch gern mal auf unserem MFA Jobportal um. Wir veröffentlichen regelmäßig neue Jobangebote für medizinische Fachangestellte sowie aktuelle Ausbildungsplätze. Wir wünschen dir an dieser Stelle viel Erfolg und Freude für deine berufliche Laufbahn als MFA!

Häufige Fragen für MFA's

Das medizinische Fachangestellte Gehalt während der Ausbildung beträgt im ersten Ausbildungsjahr rund 900 Euro. Im zweiten Jahr steigt deine Ausbildungsvergütung auf 965 Euro und im dritten und letzten Ausbildungsjahr kannst du mit rund 1.035 Euro rechnen. Dein Einstiegsgehalt als MFA liegt nach abgeschlossener Ausbildung bei circa 2.471 Euro.

Es gibt eine Reihe Faktoren, die Einfluss auf das medizinische Fachangestellte Gehalt nehmen. Hier sind einige Beispiele:

  • Standort
  • Größe des Arbeitgebers
  • Berufserfahrung
  • Qualifikation

Wie du oben in der Übersicht erkennen kannst, hat das Bundesland und die Stadt, in der du arbeitest, einen entscheidenden Einfluss auf dein Gehalt als MFA.

Spitzenreiter sind dabei die Bundesländer Hamburg, Bayern, Bremen & Baden-Württemberg.

Zwischen dem Standort Hamburg mit den besten Gehaltschancen als medizinische Fachangestellte und dem Standort Sachsen-Anhalt, welcher das geringste durchschnittliche Gehalt aufweist, liegt eine Differenz von mehr als 5.000 Euro im Jahr.

Die Ausbildung zur medizinischen Fachangestellten (MFA) dauert in der Regel drei Jahre im dualen System. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl in der Berufsschule als auch in einer Arztpraxis oder einem Krankenhaus stattfindet. Während der Ausbildung erlernen angehende medizinische Fachangestellte verschiedene medizinische und administrative Aufgaben, um Ärzte und Ärztinnen im Praxisalltag zu unterstützen. Die Ausbildung zur MFA wird mit der MFA Abschlussprüfung abgerundet.

Medizinische Fachangestellte (MFA) haben die Möglichkeit, sich durch verschiedene berufliche Zusatzqualifikationen weiterzubilden und ihre Fähigkeiten zu spezialisieren. Hier sind einige Beispiele für berufliche Zusatzqualifikationen für MFAs:

Fachkraft für Medizinprodukte (Medizinprodukteberater/in):

Diese Weiterbildung qualifiziert MFAs dazu, Medizinprodukte professionell zu handhaben und Patienten darüber zu unterweisen. Sie ist in vielen medizinischen Einrichtungen gefragt.

Qualitätsmanagement in der Arztpraxis:

Qualitätsmanagement-Weiterbildungen helfen dabei, Prozesse in der Praxis zu optimieren, die Patientenzufriedenheit zu steigern und die Qualität der Versorgung sicherzustellen.

Impfmanagement:

Durch eine Weiterbildung im Impfmanagement können MFAs eigenständig Impfungen durchführen, Patienten beraten und den Impfstatus überwachen. Dies ist besonders wichtig in der heutigen Zeit mit sich ändernden Impfempfehlungen.

Wundmanagement:

Weiterbildungen im Bereich Wundmanagement befähigen MFAs dazu, moderne Wundversorgungstechniken anzuwenden und Patienten mit Wunden angemessen zu betreuen.

Hygienebeauftragte/r in der Arztpraxis:

Diese Weiterbildung ermöglicht es MFAs, in der Praxis für die Einhaltung von Hygienestandards zu sorgen, Schulungen für Mitarbeiter durchzuführen und die Hygienevorschriften im Team zu implementieren.

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